Skulptur für Arnold Schönberg (1874-1951)

Katja Cruz 1999, Glas/Edelstahl, renoviert 2018

Meranpark Leonhardstraße Nr. 15, Graz

Die Skulptur für Arnold Schönberg bezieht sich im Wesentlichen auf die Oper Moses und Aron, Hauptwerk seiner zweiten Lebenshälfte, in welcher die von ihm entwickelte Zwölftontechnik reinsten Ausdruck findet. Jede Glassäule entspricht einem Ton einer chromatischen Tonleiter. Die Bewegtheit der Skulptur liegt ausschließlich innerhalb der klaren Form und entsteht aus der feinen Differenziertheit der einzelnen Töne/Glaskörper zueinander. Gemeinsam ergeben sie wiederum EINE Form. Es geht um keine äußeren Details und auch nicht um innere; es geht um den GANZEN Gedanken (die grundlegende Zwölftonreihe), der zur „Totalität eines Stückes“1 entfaltet wird. Die Skulptur zieht in keine Richtung, vermittelt durch ihre Materialität jedoch Offenheit und Durchlässigkeit. Sie ist die kleinste oder größte Einheit, das Material, die 12 Töne, aus welchen alles entstehen kann, in welchen aber auch schon alles enthalten ist.

„Die Gleichzeitigkeit von horizontaler und vertikaler Entfaltung der Struktur führt im Extremfall zum Ineinanderklappen beider Richtungen, womit der unhierarchisch‚richtungslose’ Raum endgültig Gestalt annimmt.“2

1 Matthias Hansen, Arnold Schönberg. Ein Konzept der Moderne, Kassel 1993, S. 49.
2 Matthias Hansen, Arnold Schönberg, S. 67.

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alle Fotos: Silvio Rether, KUG